Inhaltsverzeichnis
Visionen
Langfristige Überlegungen und Ideen zum Verkehr am Fernpass.
Neue Bahntrasse ins Inntal
Schon öfter wurde eine direkte Bahntrasse vom Außerfern ins Inntal angeregt, um die Fahrzeiten zu verkürzen und die Bahn damit attraktiv/konkurrenzfähig zu machen. Konkret wurde eine Neutrassierung zwischen dem Ehrwalder Becken und Ötztal-Bahnhof mit einer Länge von rund 23 Kilometer vorgeschlagen. Die mögliche Reisezeit mit dieser neuen „Fernbahn“ könnte zwischen Innsbruck und Reutte auf unter 90 Minuten reduziert werden – und damit jener des PKW-Verkehrs und des vorgeschlagenen Schnellbussystems entsprechen. Mit dieser neuen Bahntrasse könnte nicht nur die Relation Reutte-Innsbruck, sondern auch die Bahnverbindung des Oberlandes nach München verbessert werden (Fahrzeit zwischen München und Ötztal Bahnhof knapp unter zwei Stunden). 1)
Viele interessante allgemeine Informationen zum Thema Schiene gegenüber Straße (z.B. externe Kosten, Umwelt) gibt es auf der Seite https://www.allianz-pro-schiene.de/.
Verkehrswende - warum? https://www.youtube.com/watch?v=nI5KP3hHzaY
Wieso ist die Bahn so umweltfreundlich? https://www.youtube.com/watch?v=MkDI_-sKx74
Güter auf die Bahn
Diskutiert wurde ebenfalls, ob man auf einer neuen „Fernbahn“ auch LKW verladen und damit Güter von der Straße auf die Schiene verlagern könnte. Das wäre grundsätzlich möglich. Eine Lösung für den Güterverkehr erfordert aber andere Trassierungsparameter als eine reine Personenverkehrsstrecke (betrifft vor allem Längsneigung). 2)
PKW-Maut
Es wurde angeregt, ob man langfristig eine PKW Maut für die Fernpass-Strecke einführen und damit den Individualverkehr reduzieren könnte. Dieses Thema wird derzeit von den VerkehrsreferentInnnen österreichweit diskutiert und reicht über den Fokus Fernpass hinaus. Daher wurde das Thema an dieser Stelle nicht weiter verfolgt. 3)
Neubau von Straßen-Tunnel
Es gibt verschiedene Varianten von Straßen-Tunnel, die immer wieder vorgeschlagen werden.
Ausbau zur Autobahn
Auch eine Verlängerung der A7 von Füssen bis ins Inntal (also ein durchgängiger Ausbau der B179 auf 4 Spuren) mit mehrröhrigen Tunnel wird von einigen Seiten immer wieder gefordert.
Dies steht jedoch im Widerspruch zur Alpenkonvention, einer in den 90er Jahren zwischen allen Alpenstaaten4) sowie der EU geschlossenen Vereinbarung zum Schutz und der nachhaltigen Entwicklung des Alpenraumes. Im Artikel 11 des Protokolls zum Thema Verkehr wurde dabei festgelegt, dass „die Vertragsparteien auf den Bau neuer hochrangiger Straßen für den alpenquerenden Verkehr verzichten.“ Die teilnehmenden Länder haben in den Verträgen unter anderem auch offiziell ihr Bewusstsein dazu bekundet, dass die geografischen und topografischen Verhältnisse der Alpen die Schadstoff- und Lärmbelastung verstärken und es hier deshalb verstärkte Bemühungen zur Vermeidung und Verlagerung von Verkehr geben muss (speziell beim Güterverkehr, z.B. auf die Bahn). Auch die Anlastung von externen und Infrastrukturkosten auf die Verursacher und den gezielten Ausbau der (alpenquerenden) Bahninfrastruktur - inklusive Anschlüssen und entsprechender Terminals - wurde darin vereinbart. Bei den Regelungen der Alpenkonvention handelt es sich um rechtsverbindliche Staatsverträge! 5)